Diese Factoring-Arten helfen Ihnen als Unternehmer. Foto: istock/monkeybusinessimages

Diese Factoring-Arten helfen Ihnen als Unternehmer. Foto: istock/monkeybusinessimages

Factoring-Arten im Überblick

Immer mehr Unternehmen vom Start-up bis zum börsennotierten Mittelständler nutzen Factoring als attraktive Möglichkeit zur Wachstumsfinanzierung und Liquiditätssicherung. Verschiedene Factoring-Arten ermöglichen heute maßgeschneiderte Finanzierungslösungen für jedes Unternehmen. Die wichtigsten Factoring-Arten haben wir im folgenden Beitrag für Sie zusammengestellt.

Echtes Factoring und Unechtes Factoring

Echtes Factoring und Unechtes Factoring sind die beiden grundlegenden Factoring-Arten. Bei beiden Factoring-Arten verkauft ein Unternehmen seine Forderungen an eine Factoringgesellschaft, den Factor. Der Unterschied besteht darin, dass der Factor beim echten Factoring mit dem Ankauf der Forderungen zu 100 Prozent den Ausfallschutz übernimmt, während beim unechten Factoring das Delkredererisiko beim Forderungsverkäufer verbleibt. Echtes Factoring wird daher auch als Non-Recourse Factoring, unechtes Factoring als Recourse-Factoring bezeichnet. Im Wesentlichen lässt sich sagen, dass das echte Factoring im Vergleich zum unechten Factoring eine weitere Komponente enthält.

Durch die Übernahme des Delkredererisikos durch den Factor entsteht beim echten Factoring für den Forderungsverkäufer eine Bilanzverkürzung und damit einhergehend eine Verbesserung der Eigenkapitalquote. Diese Vorteile sind beim unechten Factoring nicht gegeben. Dafür ist die Marge für den Factor in der Regel niedriger als beim echten Factoring, sodass die Finanzierung für Unternehmen günstiger ist. Bei beiden Factoring-Arten können Unternehmen von der administrativen Entlastung profitieren, da das Debitorenmanagement durch den Factor übernommen werden kann. Recourse-Factoring eignet sich vor allem für Unternehmen, die sowohl über einen langfristig gebundenem Kundenstamm, als auch über eine gute Bonität verfügen.

Offenes Factoring

Offenes Factoring ist eine der am häufigsten genutzten Factoring-Arten. Eine andere Bezeichnung ist Notification Factoring. Bei dieser Factoring-Art werden die Debitoren in der Regel durch ein Informationsschreiben über die Forderungsabtretung an den Factor informiert. Zusätzlich wird auf allen Rechnungen die neue Factoring-Kontoverbindung sowie ein Vermerk der Abtretung, der sogenannte Zessionstext, angegeben. Mit dem Abtretungsvermerk werden die Debitoren darauf hingewiesen, dass sie Zahlungen schuldbefreiend ausschließlich auf das Factoringkonto leisten können. das Unternehmen geht also offen damit um, dass es mit einer Factoringgesellschaft kooperiert.

Stilles Factoring

Im Gegensatz zum offenen Factoring werden die Debitoren beim stillen Factoring nicht über die Forderungsabtretung informiert. Die meisten Factoringgesellschaften bieten ihren Kunden zwei Möglichkeiten für die praktische Umsetzung des stillen Factorings. Der Forderungsverkäufer kann sein Geschäftskonto als Sicherheit an den Factor verpfänden, sodass für die Debitoren alles beim Alten bleibt, oder der Forderungsverkäufer gibt auf seinen Rechnungen eine neue Bankverbindung mit einem vom Factor benannten Konto an. Debitoren sehen dann lediglich die neue Bankverbindung. Die Angabe eines Zessionsvermerks wie im offenen Factoring erfolgt jedoch nicht.

Full Service Factoring

Im Rahmen des Full Service Factoring übernimmt der Factor die Forderungsfinanzierung, den Ausfallschutz der Forderungen, sowie das Debitorenmanagement einschließlich Mahnwesen. Full Service Factoring bietet insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen neben den Vorteilen der sofortigen Liquiditätsverbesserung und der Forderungsabsicherung eine erhebliche Entlastung beim Debitorenmanagement. Somit müssen in diesem Bereich keine personellen Ressourcen mehr aufgewendet werden.

Inhouse Factoring

Beim Inhouse Factoring verbleibt im Gegensatz zum Full Service Factoring die Debitorenbuchhaltung einschließlich des Mahnwesens beim Forderungsverkäufer. Die Finanzierung und das Delkredererisiko sowie der Einzug der Forderungen nach Abschluss des außergerichtlichen Mahnverfahrens werden von der Factoringgesellschaft übernommen. Eine andere Bezeichnung für Inhouse Factoring ist Bulk Factoring.

Export Factoring

Beim Export Factoring kann ein Unternehmen, das Waren oder Dienstleistungen an ausländische Kunden verkauft, seine Forderungen an einen Exportfaktor verkaufen. Der Exportfaktor tritt seinerseits in der Regel die Forderungen an einen Importfaktor im Land des ausländischen Käufers ab. Das Unternehmen erhält zwischen 70 und 90 % der Forderung vom Exportfaktor, während der Importfaktor dafür verantwortlich ist, die Forderungen beim ausländischen Käufer einzuziehen und an den Exportfaktor auszuzahlen.

Import Factoring

Beim Import Factoring nimmt das exportierende Unternehmen die Leistungen einer Factoringgesellschaft mit Sitz im Land seines Abnehmers in Anspruch. Beispielsweise kauft eine deutsche Factoringgesellschaft entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen die Forderungen von einer ausländischen Factoringgesellschaft an, die aus den Lieferungen und Leistungen ausländischer Exporteure an in Deutschland ansässige Importeure stammen. Der deutsche Factor übernimmt den Ausfallschutz und betreibt gegebenenfalls das Forderungsinkasso. Die Finanzierungsfunktion übernimmt der ausländische Factor.

Reverse Factoring

Bei dieser auch als Lieferanten-Factoring bezeichneten Factoring Art geht die Initiative zur Aufnahme der Geschäftsbeziehung nicht vom Forderungsgläubiger, sondern vom Forderungsschuldner aus. Im Gegensatz zu den klassischen Factoring-Arten, bei dem ein Lieferant seine Forderungen finanzieren will, ist Reverse Factoring eine vom Auftraggeber, also vom Kunden initiierte Finanzierungslösung, um seinen Lieferanten die Finanzierung ihrer Forderungen zu erleichtern.

B2C-Factoring

B2C-Factoring zählt zu den noch jungen Factoring-Arten. Hierbei erfolgt der Kauf der Forderungen gegenüber privaten Debitoren nach einer positiven Bonitätsprüfung durch den Factor. Der Vorteil für Unternehmen beim B2C-Factoring ist, dass sie ihren Kunden den Kauf auf Rechnung und längerfristige Zahlungsziele anbieten können, ohne Liquiditätsengpässe oder Forderungsausfälle befürchten zu müssen. B2C-Factoring ermöglicht Onlineshops und anderen Unternehmen im Privatkundengeschäft eine sichere und nachhaltige Finanzierung mit exakt kalkulierbaren Zahlungseingängen.

Auf unserer Webseite finden Sie eine Reihe Factoringgesellschaften, die mit innovativen Konzepten und individuellen Lösungen Unternehmen helfen, ihr Wachstum solide zu finanzieren und Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Nehmen Sie noch heute Kontakt zu unseren Partnern auf, und lassen Sie sich unverbindlich und kostenlos über die Vorteile und Möglichkeiten der verschiedenen Factoring-Arten für Ihr Unternehmen beraten.

Factoring ist die zeitgemäße Form der Unternehmensfinanzierung. Verschiedene Factoring-Arten wie Import und Export Factoring oder B2C-Factoring ermöglichen individuelle Lösungen, bieten Sicherheit und eröffnen Unternehmen neue Wege bei der günstigen Finanzierung ihrer Forderungen. Informieren Sie sich noch heute bei uns über verschiedene Factoring-Anbieter wie Rechnung.de oder billie.io.