Jeder Selbstständige kennt es: Zahlen die Kunden ihre Rechnung nicht oder nicht rechtzeitig, kann es schnell zu Liquiditätsengpässen kommen. Bislang hatten nur Unternehmen mit hohen Umsätzen die Chance, durch Finanzierung Abhilfe zu schaffen. Doch dank der Digitalisierung wandelt sich die Branche: Factoring steht seit wenigen Jahren auch kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Freiberuflern zur Verfügung.
Factoring erfreut sich wachsender Beliebtheit. So gibt der Bundesverband Factoring für den Mittelstand bekannt, dass im Jahr 2018 ein Umsatzplus der Branche von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet werden konnte. Der Deutsche Factoring Verband e.V. nennt sogar genaue Zahlen: So wurde 2018 ein Volumen von 241,8 Milliarden Euro mithilfe der Factoring-Anbieter finanziert. Das Augenmerk der Factoring-Anbieter lag bislang auf großen Konzernen oder erfolgreichen Mittelständlern, denen attraktive Konditionen angeboten werden konnten. Kleinunternehmen oder Freiberufler gehörten sehr lange nicht zur Zielgruppe – bei einigen Factoring-Anbietern bis heute nicht.
Factoring für Freiberufler: Geschäftsfeld der FinTech-Start-ups
Selbstständige mit geringen Umsätzen, die besonders auf die zeitnahe Bezahlung jeder einzelnen Rechnung angewiesen sind, hatten über geraume Zeit keine Möglichkeit, sich ihre Rechnungen vorfinanzieren zu lassen. Seit einigen Jahren aber ist diese Gruppe – immerhin gibt es deutschlandweit rund 1,38 Mio. Freiberufler – zur Zielgruppe von FinTech-Start-ups geworden. Sie bieten den Selbstständigen, die, wenn es um Kredite geht, durchs Raster nahezu jedes Bankenschemas fallen, eine Möglichkeit, ihre Liquidität aufrechterhalten zu können. Schließlich kann die Existenz eines Freelancers mitunter an einer Rechnung hängen – ohne Dispositionskredit, mit geringen Rücklagen. Die FinTechs gehen natürlich mit dieser Zielgruppe ein höheres Risiko ein, dessen sie sich jedoch bewusst sind. Sie lassen es sich mit Finanzierungsgebühren in Höhe von drei bis vier Prozent vergüten. Zahlreiche kleine Vorfinanzierungen können durch die FinTechs durchgeführt werden.. Diese werden dafür aber prozentual deutlich höher vergütet als die Vorfinanzierung eines Großkonzerns.
Junge Factoring-Anbieter, die sich Selbstständige mit geringen Umsätzen zur Zielgruppe gemacht haben, profitieren von der zunehmenden Digitalisierung der Branche. Um die Bonität ihrer Kunden zu überprüfen, genügt zum Beispiel ein Algorithmus, der online in wenigen Minuten die Konten der Antragsteller überprüft und schnell ein verwertbares Ergebnis liefert. Diese automatisierte Abwicklung ist für beide Seiten einfach und bequem. Freiberufler finden unter den FinTech-Start-ups nicht nur eine generelle Möglichkeit, ihre Liquidität zu sichern: Sie haben sogar die Wahl zwischen verschieden Finanzierungsvarianten.
Diese Factoring-Anbieter haben sich auf Kleinunternehmer und Freiberufler spezialisiert:
Anbieter Webseite Ideal für Auszahlung Gebühren
Zum
AnbieterFreiberufler, Gewerbetreibende, Selbstständige, KMU 100 % abzgl. Gebühren Prozentuale Gebühr entsprechend dem Rechnungsbetrag
Zum
AnbieterFreelancer, Selbständige, KMUs 100 % abzgl. Gebühren Ab 0,5 % des Rechnungsbetrags
Zum
AnbieterGewerbetreibende, Unternehmer, Freiberufler, KMU 100 % abzgl. Gebühren Ab 3,95 % des Rechnungsbetrages, je 5.000 € mehr Rabatt in Höhe von 1 %
Zum
AnbieterFreiberufler, Selbstständige, Gewerbetreibende, KMU 100 % abzgl. Gebühren Ab 2,8 Prozent, Gebühr nach Bonität, Laufzeit usw.
Zum
AnbieterFreiberufler, Selbstständige, Freelancer 100 % abzgl. Gebühren 3,97 Prozent Festpreisgebühr
Zum
AnbieterFreiberufler, Selbstständige, Freelancer,
KMU100 % abzgl. Gebühren 2,9 bis 5 Prozent
Factoring für Freiberufler: Ausblick
Aktuell sprechen verschiedene Start-up-Gründer im Factoring-Bereich von einem steilen Aufwärtstrend. Mit diesem gilt es für die jungen FinTechs zunächst, die sehr hohen Investments zu refinanzieren. Doch wenn der Trend anhält, dürften sich sämtliche Investoren freuen: Das Gespür für die Branche, das Erkennen von Bedürfnissen einer Zielgruppe sowie ein ausgeprägter Geschäftssinn werden sich rentieren. Das freut dann nicht nur die Factoring-Anbieter, sondern auch die zahllosen Freiberufler, die sich dank Factoring endlich von Liquiditätsengpässen befreien können.